Wir treffen uns mit Inge im Schwedenhaus. Als sie fünf Jahre alt war, ist Inge aus dem Hansaviertel an den Alexanderplatz gezogen. Nach zehn Jahren ist sie letztes Jahr mit ihrem Bruder und ihrer Mutter ins Schwedenhaus zurückgekommen.
„Ich finde, dass man mehr Räume für die Gemeinschaft schaffen sollte. Räume, wo diese ja eigentlich enge Nachbarschaft zusammenkommen kann.“
„Hier im Haus gibt es ganz oben einen Gemeinschaftsraum, und das ist mein Lieblingsort im Haus, weil ich den Ausblick sehr faszinierend finde. So ein freier Raum, der für alle da ist, gefällt mir sehr gut. Aber auch die ganzen Grünflächen weiß ich zu schätzen, gerade weil wir hier in der Stadt sind. Die große Wiese vor dem Haus, da spiele ich häufig mit meinem Bruder. Ja, das sind meine Lieblingsplätze. Und mir fehlt hier nichts. Man hat hier das Ländliche, mitten im Grünen zu sein, und gleichzeitig ist man eben voll in der Stadt. Und man ist direkt angebunden. Ich bin da vielleicht vom Alexanderplatz sehr verwöhnt, mit dem direkt-überall-sein, das dauert hier ein bisschen länger.
Einerseits finde ich es gut, wenn alles geschützt ist und das Hansaviertel Weltkulturerbe wird. Vielleicht täte es dem Hansaviertel auch gut, wenn Dinge sich verändern könnten und man hier mit der Zeit auch eine Entwicklung sehen könnte. Ich finde, dass man mehr Räume für die Gemeinschaft schaffen sollte. Räume, wo diese ja eigentlich enge Nachbarschaft zusammenkommen kann. Früher war das bei uns unten die Wiese. In meinem Alter oder für ältere Leute ist die vielleicht nicht mehr so interessant. Deswegen könnten das ja jetzt die Gemeinschaftsräume sein. Vielleicht kommt das ja noch.
Für meine Traumstadt wäre wichtig, dass das Grüne mit dem Städtischen in Verbindung ist. Und dann müsste es auch solche Ausblicke wie hier geben. Ich möchte gerne hoch wohnen. Was ich hier auch toll finde, ist diese Mischung aus den ganz kleinen, flachen Häusern, den Bungalows, und diesem großen Haus, das direkt daneben steht – ich finde, das macht eine sehr angenehme Atmosphäre.“