Ich habe Versicherungen verkauft. Aber neben meinem Büro habe ich eine kleine Kunstgalerie betrieben. Das eine wurde mit dem anderen finanziert und umgekehrt. Das ging so gut, dass ich dann nach Spanien gehen konnte.
Was ist das Besondere an diesem Haus?
Sie haben schon über die schöne Aussicht gesprochen …
Es gibt nicht viele kleineWohnungen, die einem eine so schöne Aussicht bieten. Ich fühle mich sehr wohl in meinem „Wolkenkuckucksheim“. Schwierig wird es, wenn der Fahrstuhl nicht geht und ich die ganzen Treppen hochsteigen muss, dann machen sich meine altenKnochen bemerkbar. „Geh mal eben einkaufen!“ – Ja, von wegen.
Zurzeit bin ich am liebsten im Gemeindesaal der katholischen Kirche, weil ich dort zweimal die Woche Sport mache. Es ist mir wichtig, dass ich möglichst lange beweglich bleibe. Sonst kenne ich hier im Kiez nur wenige Menschen. In einem Dorf, wo die Kirche mitten drin steht und daneben eine Kneipe, wo man abends ein Bier trinken kann, da kennt jeder jeden. Hier fehlt so etwas!
Hat sich aus Ihrer Sicht irgendwas zum Positiven verändert?
„Ich habe den Wunsch, in einer aufgeschlossenen, modernen, gut durchdachten und sauberen Umgebung zu leben, wo ich auf Leute treffe.“
„Man muss mit kleinen Dingen anfangen: zum Beispiel die Bänke wieder da hinstellen, wo sie abmontiert wurden.“
Werden sich Menschen in 100 Jahren auch noch am Hansaviertel erfreuen können?
Es müsste sich so Einiges verändern, auch in den Köpfen der Menschen und in ihren Beziehungen zueinander. Viele leben nur noch in der digitalen Welt, und oft geht es nur um Geld, Geld, Geld. Im Alto Haus gibt es einen wunderschönen und munteren Großraum, der eigentlich dafür gedacht war, dass sich die Bewohner dort treffen können, ganz umsonst ! Dort gibt es zwar auch ein paar Bänke, aber er wird trotzdem kaum genutzt.
Man könnte aus dem Hansaviertel das tollste Viertel machen! Gerade für junge Leute wäre es gut, sich zusammen ein Ziel zu setzen. Für etwas, das wirklich wichtig ist. Worauf man hinterher stolz sein kann. Wer hat den Mut, etwas auf die Beine zu stellen? „Wir gestalten unseren Kiez“ – Man könnte gute Vorschlägen aufschreiben und sammeln. So könnte man gemeinsam was erreichen! Dafür könnte man mal die Alten ansprechen, die haben genug Geld. Dafür müssen Menschen zusammengebracht werden, damit Schwung reinkommt. Einzeln bewegt sich nichts.
Kommt, ich zeige euch das Dach!
„Man könnte aus dem Hansaviertel das tollste Viertel machen! Wer hat den Mut, etwas auf die Beine zu stellen?“