„Ich erinnere mich gerne an früher, als ich zusammen mit den Nachbarskindern auf der Wiese vor unserem Haus Fußball oder im Viertel Verstecken gespielt habe. Als Kind hat mir hier nie etwas gefehlt. Aber je älter ich wurde, desto mehr fehlte mir im Hansaviertel eindeutig das Kiezleben. Es gibt kaum Bars, Cafes und Restaurants zum Beispiel, überhaupt Orte, an denen man sich mit Freunden treffen kann.
„Allen ist die Erhaltung ihres Viertels sehr wichtig.“
Was mir beim Führen der Interviews aufgefallen ist? Alle Kinder und jungen Erwachsenen – egal, ob sie im Hansaviertel, Corbusierhaus oder in der Karl-Marx-Alle wohnen – sind ziemlich zufrieden mit ihrem Wohnort. Und allen ist die Erhaltung ihres Viertels sehr wichtig. Ich bin froh, mich im Rahmen dieses Projektes mit so vielen interessanten jungen Menschen unterhalten zu können, die ich sonst vermutlich nie kennengelernt hätte.“
„Die Architektur im Hansaviertel ist zeitlos und verdient es, so zu bleiben, wie sie ist. Niemand soll sich aber beim Bau von Fahrradständern beschweren.“
An meinem Haus mag ich die Fassade total gerne. Besonders die blaue Hinterseite sieht echt schön aus, wenn die Sonne draufscheint. Und wir haben coole Treppenhäuser. Die sind auch praktisch, wenn die Aufzüge nicht funktionieren. Die Namen der Architekten habe ich leider nicht drauf.
Die Architektur im Hansaviertel ist meiner Meinung nach wirklich zeitlos und verdient es, so zu bleiben, wie sie ist. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass es in 50 Jahren hier immer noch sehr ähnlich aussieht. Ich bin auf jeden Fall gespannt. Trotzdem finde ich wichtig, dass Dinge, die das Aussehen des Hansaviertels nicht stark beeinflussen, geändert werden können. Ein Fahrradständer muss trotz des Denkmal- (oder dann auch Weltkulturerbeschutzes) gebaut werden dürfen.
Insgesamt hatte ich eine schöne Zeit im Hansaviertel. Ich freue mich darauf, immer wieder zu Besuch zu kommen. Aber schon jetzt ist es ein komisches Gefühl, mein leeres Zimmer im Hansaviertel wiederzusehen. Und Berlin allgemein! Wenn man aus Erfurt ankommt und mit der S-Bahn fährt, wirkt alles auf einmal irgendwie überdimensioniert.
Ich fand es sehr interessant, jetzt nochmal mitzubekommen, wie andere Kinder im Hansaviertel und an den anderen Orten leben und aufwachsen. Und mich hat es überrascht, wie aufgeschlossen alle mitgemacht haben. Das war toll und hat viel Spaß gemacht.“